Wilhelm Hengstenberg

Wilhelm Hengstenberg (1885-1963) war Professor für Christliche Orientalistik an der Universität München. Er wohnte in der Fürstenstraße 13 und gehörte zum Lempp’schen Kreis. Im April 1943 übergab er gemeinsam mit Landgerichtsrat Emil Höchstädter die später als »Osterbotschaft der Münchner Laien« bekanntgewordene Denkschrift an Landesbischof Hans Meiser.

Auch Hengstenberg kam aus Stuttgart. Dort wurde er am 9. April 1885 als Sohn des Kaufmanns Wilhelm Hengstenberg und dessen Frau Marie (geb. Schaur) geboren. Nach dem Abitur 1904 am Stuttgarter Karlsgymnasium studierte er in München und ein Semester in Paris. 1909 promovierte er und nahm 1911 an einer Forschungsreise im Auftrag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nach Patmos teil.

Koptische Papyri gehören bald zu seinen Spezialgebieten mit ersten wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Von 1917 bis November 1918 kämpft er im Ersten Weltkrieg in Frankreich.

1922 wird er an der Universität München zum Privatdozenten für das Fach »Sprachen des christlichen Orients« ernannt. Seine Habilitationsschrift hat »Koptische Urkunden und Briefe« zum Thema – und Hengstenberg übernimmt häufig die Koptisch-Vorlesungen am Seminar für Ägyptologie.

1928 wird Hengstenberg zum außerplanmäßigen, 1939 zum außerordentlichen Professor berufen. Hengstenberg, der sein Leben lang unverheiratet und kinderlos blieb, wird 1947 mit der Begründung zum »planmäßigen außerordentlichen« Professor berufen, er würde andernfalls im Alter »der Fürsorge anheimfallen«. 1952 folgt die Übernahme in ein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit, wobei Hengstenberg noch bis ins Alter von 68 Jahren liest, bevor er 1953 emeritiert wird.

Wilhelm Hengstenberg stirbt am 31. Mai 1963 und wird am 5. Juni auf dem Stuttgarter Pragfriedhof beerdigt. (ms)

Quellen zu Prof. Dr. Wilhelm Hengstenberg (1885-1963):